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Mit seiner dünnen, versickernden Kraft,
Das Schifflein ging hin, das Schifflein ging her,
Und als es dufterte, konnt' er nicht mehr . . .
Noch hat ihm kein Mensch sein Licht gebracht,
Und heute ward es um vier schon Nacht.
Draußen beginnt der Wind zu treiben
Und schlägt die Reben gegen die Scheiben,
Und der Birnbaum ächzt, und der Eichwald schreit,
Und der „Alte" nickt wie in Seligkeit
Und hört nicht in seiner süßen Ruh,
Wie dem Herbst drückt einer die Gurgel zu. . .
Und er braucht keine Lampe, braucht kein Licht,
Von innen ihm seliges Leuchten bricht.
Und als die Tochter so gegen acht
Leise die Kammertür aufgemacht
Und über die Dunkelheit schelten will,
Da steht sie auf einmal beklommen still . . .
Und wie ein Licht von der Straße durchs Fenster
geht,
Fühlt sie, daß alles hier stille steht,
Die Uhr, das Schifflein, ein müdes Herz. —
Und weinend wendet sie treppenwärts.
Mit der Schüssel war sie zu spät gekommen,
Im Himmel hat er schon Platz genommen
Und aß schon friedlich sein Eraupensüppchen
Grad wie noch gestern im Auszugstübchen
Und lächelte, weil da in der Welt —
Im Tal hinterm Dorfwald — aufgestellt
Der Winter auch wieder den Stuhl zum Weben,
Und dachte: „Das wird was Gescheites geben!
Wohl macht er's ja dicht und pustet dabei;
Aber alles ist doch nur Pfuscherei,
Und der Frühling den Kram wie Zunder zerreißt." —
Indessen hat er die Suppe verspeist
Und sieht, wie sich drunten die Kinder grämen
Und ihm die Schlüssel zum Eckspind nehmen.