Full text: Kasseler Dichterbuch

— .228 — 
Verklungen das Glück und verrauscht der Traum, 
Heiß, blühende Wünsche starben, 
Das Herz im fernen Buchenbaum 
Wird schwinden und vernarben. 
Verwelkende Sehnsucht erwecke nicht 
Im Busen die schlummernden Gluten 
Der Mann dort auf dem Katheder spricht 
Momentan von Prädialservituten. 
Trüber Morgen. 
Der trübe Morgen atmet schwer. 
Noch liegt im bleichen Dämmerlichte 
Der Park. Die Nebel ringsumher, 
Sie bergen seltsame Gesichte. 
Ein Reigentanz. Ein Sichentwirr'n, 
Ein Sichbegegnen ohne Rasten, 
Gleichwie durch eines Menschen Stirn 
Die schweifenden Gedanken hasten. 
Auf fahlem Wasser schwankt mein Kahn, 
Am Kiel bricht sich die Welle leise. 
Und ferne zieht ein müder Schwan 
Langsam entschwindend seine Kreise. 
So singt's aus den Geigen . . .! 
Hellstrahlender Kerzen flimmernder Glanz! 
Und das lockt und ruft aus den Geigen! 
O komme, du Blonde, zu schwebendem Tanz, 
Iungblühende Glieder zu zeigen.
	        
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