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G hätt' ich noch die Hellen Uinderaugen.
O hätt' ich noch die hellen Kinderaugon,
Des Herzens leichten, freien Schlag,
Getret'ne Blumen zu beweinen,
Den Käfer — der am Wege lag,
Um bei dm ersten Tränen wieder aufzujubeln.
Nachhaschend einem Schmetterling
Und — halb betrübt und doch mit Freude —
Ihn freizulassen, den ich mühsam fing. —
Ich sehnte mich nach großen Schätzen,
Ich träumte mir ein Märchenland,
Und baut' mit ungeschickten Händchen
Manch' Feenschloß in längst verwehtem Sand. —
Das Herz schlägt doch; nach seiner Weise
Gehorcht es der notwend'gen Pflicht,
Doch wie in jenen Jugendtagen —
So wechselfroh empfindet 's nicht,
Und wie ich spähe, fern und nahe,
Zu wenig will den Wünschen taugen.
Der dunklen Schatten sind zu viel,
Mir fehlt die Unschuld reiner Kinder-Augen;
Nur wenn sie müde sich im Schlummer schließen,
Der Schlaf die Gegenwart verbannt,
Führt mich zurück der Träume Weben
Zu meinem schönen Iugendland. —
Die Schätze und die Märchenländer,
Die meine Kindheit einst begehrt,
Sind — wie das Paradies verloren —
Mir Sterblichen verwehrt.
Der Geist blieb frei und geht auf Pfadm
Geheimnisvoll zu lichten Höhen,
Wo jenseits von der Sinne Walten
Kein Zweifel, keine Rätsel mehr bestehen.