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Pfingsten.
Pfingsten ist kommen im festlichen Glanze,
Wo die Erde dem Himmel sich liebend vermählt.
Dornröschen km Brautschmuck, im strahlenden Kranze,
Reicht wonnig dem Recken, der sie erwählt,
Die Hand zur Hochzeit am hehren Feste,
Im Antlitz nur Liebe und selige Lust.
Es jauchzen und jubeln die Hochzeitsgäste
In Feldern und Wäldern aus frischer Brust.
Dem Bräut'gam, dem holden, freundlichen Lenze,
Der die Braut im Sturme sich liebend errang,
Allüberall prangen ihm Maien und Kränze,
Daß ihm das Große so herrlich gelang.
Ms König begrüßt ihn die fröhliche Menge,
Die festlich geschmückt entgegen ihm zieht.
Ihn preisen die jauchzenden Hochzeitsklänge,
Ihm quillt auch aus dankbarem Herzen mein Lied.
Heil dir, dem Bandenbrecher, dem Helden,
Der Winterleid wandelt in Frühlingsfreud,
Der Leben zaubert aus toten Welten,
Der Menschenherzen in Wonne erneut!
Wre's grünet und blühet in mächtigem Triebe,
In Gärten und Wiesen, in Berg und Tal!
Willkommen, o Pfingsten, du Hochfest der Liebe —
Entzünde auf Erden der Liebe Strahl!