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Jenen zwinget ein unabänderlich Schicksal,
Diese bannet des Mannes Faust an den Strang.
Armselige Seele,
Die du von dem ehernen Fels der Gegenwart
Stets strebst nach der Zukunft losem Geröll.
Hattest du nur nicht die großen, scharfen Augen,
Die das Voraus ahnend ergründen,
Wo das klügelnde Him noch nimmer begreift!
Und doch — In millionenfacher Weite
Vor brr leuchtet der rettende Stern;
Nach vorne liegen die Ziele,
Und du, stürmende Seele,
Näher Äst du dem Endpol
Als des Körpers unendliche Schwere, —
Glückliche Seele!
Eile dich, Körper, damit du folgest der Seele!
Wogen mit silbernen Krönlein,
Göttlicher Leidenschaften Urgewalten,
Heben und tragen dich
Aus dunkeln Tiefen
Empor zum sonnigen Eiland,
Wo man Palmen dir streut und Rosen.
So wehet, ihr Winde,
Zaget, ihr Stürme,
Peitschet die Renner zum wildesten Lauf!
Winde und Stürme und Renner
Bringen zum Ziel dich,
Glückliche Seele!
Lora.
Perlen der Erinnerung.
Danken möchte ich Dir noch einmal für Deinen
Besuch. Die Tage, an denen Du bei mir weiltest,
Nolte, Kasseler Dichterbuch. 14