Full text: Kasseler Dichterbuch

Und Heller erstrahlet des Lichtleins Glanz, 
Die Glöcklein erklingen in lustigem Tanz: 
Ein Schlitten gleitet mit leichter Last 
Dort über das Schneefeld in fliegender Hast. 
Die stattlichen Traber, gar edles Blut, 
Sie jagen dahin voll Feuer und Mut, 
Vom Haupte winket der Haarbusch kühn, 
Und dampfende Wolken die Nüstern sprühn. 
Sie kommen naher, sie sausen heran, 
Doch keiner gewahrt am Wege den Mann, 
Der stumm am Stein ohne Ruf und Laut 
Mit starrem Aug' in die Ferne schaut. 
Vorbei flieht der Schlitten — der Schellen Ton 
Verklingt gar bald in der Ferne schon, 
Und das Licht, das gleißend die Hoffnung trug, 
Enteilt, entschwindet in eiligem Flug. — 
Am Meilensteine nur stumm und kalt 
Im Schnee noch kauert die Menschengestalt, 
Das starre Auge zur Ferne gewandt, 
Von wo ihm das Lichtlein die Hoffnung gesandt. 
Der Buchhalter. 
Trüb' strahlt das Licht, das Haupt gesenkt, 
So sitzt er und zählt und rechnet und denkt 
Über staubigen Büchern, dickleibig und schwer, 
In denen, ein mächtiges Zahlenmeer, 
Die schwarzen Zeichen, ein Heer von Raben, 
Zusammen sich reihen zu Soll und Haben; 
Da sitzt er wie heute seit Tag und Jahr, 
Als der Scheitel noch prangte in üppigem Haar. -
	        
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