4
EinOsternfolgtdem Tag von Golgatha!..
Und hat dich auch das tiefste Leid betroffen —
Nicht länger fei's im wilden Schmerz geklagt!
Im Gruß des Festes finde neues Hoffen,
Und glaube nur, daß dir ein Ostern tagt! . . .
Sieh! . . . Alles strebt empor zum Licht, zum Schönen,
Ein Wunderwerk weckt rings das Leben auf!
So will auch dich ein Gotteswort versöhnen,
Zu deines Schöpfers Walten blick hinauf! — —
Verwinde Schmerz u nd ende deine Klagen,
Da tausend Blüten küßt der Sonnenschein,
Und laß als Ostertrost dir gläubig sagen:
Im Herzen dir soll neues Hoffen feint
Zu guter Letzt.
Laß uns den letzten Sominertag genießen,
Der Garten blüht und ahnt den Winter kaum, —
Laß mit der holden Rose Abschiedsgrüßen
Zu Ende träumen uns den süßen Traum!
Sieh, wie die Schwalben schon zur Reise rüsten,
Mit Windesflug durchkreuzend blaue Höh'n. —
Weit ist ihr Weg! Ach, daß auch sie es wüßten,
Ob sie im Lenz die Heimat Wiedersehn! — — —
Nun heißt's auch für uns beide, bald zu scheiden. —
Die Wanderstunde kommt so schnell herbei!
Daß wir uns trennen, gibt uns bittres Leiden,
Wir beide wissen wohl, wie schwer es sei! ... .
So mögen Deutung uns die Schwalben geben:
Schnell wir ihr Flug, soll das Gedenken sein
Zn weiter Ferne, wenn wir für das Leben
Beim Abschiedskusse uns der Liebe weihn! — —