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Das Märchen schwebt durchs taubeperlte Land,
Erzählt vom Winter, der, vom Lenz bekriegt,
Sich nur noch droben in den Bergen hält,
Bis ihn der Frühlingsgott auch dort besiegt.
Des Lenzes Blumenkinder schlafen noch.
Sie nicken träumend nur dem Märchen zu,
Und ein Verlangen nach dem Sonnenschein
Des Wonnemonds drängt sich in ihre Ruch'.
Zpätsommertag.
Ein Sommertag geht seinem Ende zu.
Mattgelber Goldglanz an des Himmelsrand,
Mit blau und rot gemischt, glimmt langsam auf
Und kündet, wo die Sonne leuchtend stand.
Vom Wiesenrain, wo letzte Blumen blühn,
Zieht eine Weise durch die Abendluft,
Die klingt wie Weinen um verlor'nes Glück
Und eint sich mit dem herben Wiesenduft.
Ein Hirtenknabe bläst auf der Schalmei
Ein kunstlos Lied, und doch hält's mich im Bann.
Weiß nicht, warum das Lied mich traurig macht,
Warum ich heut' nicht wieder lachen kann . . . !
Im Cafe.
Ein modernes Eafs . . . ! An marmornen Tischen,
Auf hochbein'gen Stühlchen, in lauschigen Nischen
Sitzt ein erlesenes Publikum,