Das Käuzchen schreit! — Nun bin ich ganz alleine,
Verlassen in der weiten großen Welt.
Habt ihr vergessen auch mein Sein, ich weine,
Daß nicht der Eine mir die Treue hält.
Die Rose weint.. .
Durchs offne Fenster weht ein Hauch der Nacht.
Die Kerzenflamme mit dem Tode ringt,
Und von den Rosen, die du mir gebracht,
Ein schwüler Duft zu mir herüberdringt.
Ich denke dein, und meine Sehnsucht eilt
Im Traum zu dir durchs nächtlich stille Land.
Ein jeder der Gedanken sinnend weilt
Bei dir im Feld, am Lagerfeuerbrand.
Es ruht in roter Rofenblätter Glut
Ein Tröpfchen Tau mit Zittern Und mit Beben,
Als ob in dieser duft'gen Blütenflut
Auch Liebe wohnte und auch Leben.
Ich glaube gar, die Rose hat geweint, —
Die Träne will ich still hinweg ihr küssen —
Daß sich zwei Menschen, die sich kaum geeint,
Durch Schicksals Fügung wieder trennen müssen.
Frühlings morgen.
Ein Frühlingsmorgen, wie er selten ist!
Noch webt ein grauer Schleier ob dem Ried,
Noch woget jener Dust in der Natur,
Der nur einmal im Jahr der Scholl' entflieht.