Full text: Kasseler Dichterbuch

171 
„Schwebt einst Dein Leben in Gefahr, 
Erbitte Lohn für diese Stunde, 
Und Rettung wird Dir wunderbar 
Und allen, die mit Dir im Bunde." — — 
Es gingen Jahre drüber hin, 
Kurt war durch manches Land gezogen, 
Nur Kampf und Sieg lag ihm im Sinn, 
Das Waffenglück blieb ihm gewogen. 
Hieran gewöhnt und an Gefahr, 
Tat er sich sorglos bald erweisen, 
Und es gelang der Feinde Schar, 
Ihn einstens völlig einzukreisen. 
In einem Kiefernwald versteckt 
War Kurt mit wenigen Getreuen, 
Und ach, kein Ausweg ward entdeckt, 
Kein Mittel, um sich zu befreien. 
Da sank er in die Knie und bat 
Und hob zum Himmel beide Arme: 
„Nun sende Rettung, schaffe Rat, 
Zum Lohn für damals dich erbarme!" 
Und sieh, im Zick-Zack um ihn her 
Entsteigen — Kurt traut kaum den Sinnen — 
Dem Waldgrund Quader groß und schwer, 
Gefugt wie eines Schlosses Zinnen. 
Und immer höher, ohne Halt, 
Schiebt sich das Mauerwerk nach oben, 
Kurt samt drei Kiefern aus dem Wald 
Wird mehr und mehr emporgehoben.
	        
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