Full text: Kasseler Dichterbuch

Knabe bemerkt es nicht; — 
Sinkt in den Sumpf, und beim Morgenrot 
Waren Knabe und Falter tot. — 
Napoleon auf St. Helena. 
Die Sonne sank, es braust das Meer, 
Zerriss'ne Wolken eilend ziehen. 
Schwarz rings der Himmel, hoffnungsleer; — 
Die düstre Nacht naht schicksalsschwer, 
Und aufgescheuchte Möven fliehen. 
Und sinnend steht ein Mensch am Strand, 
Starrt in die Fluten, in die feuchten. 
Und schwarz bedeckt es Meer und Land, 
Und von des Horizontes Rand 
Blitzt es wie fernes Wetterleuchten. — — 
Da zog es schwül vom Meer heran: 
Ein Windstoß rieselt Blätter nieder, — 
Und unbeweglich stand der Mann, 
Sah in die Flut und sann und sann, 
Horcht auf des Meeres wilde Lieder: 
So wogte einst auch seine Brust, — — 
Wie diese Brandung brach sein Wollen, 
Mit Leiden spielend wie mit Lust. — 
Er blieb, sich seiner selbst bewußt, 
Allein; — und ferne Donner grollen. — — — 
— Vereinsamt steht er so, — allein — 
Auf steiler Höh'. — Von allen Losen 
Das schwerste Los, es ist jetzt sein 
— Und sterbend grüßt der letzte Schein 
Des Tags den Kaiser der Franzosen. —
	        
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