Full text: Kasseler Dichterbuch

Alfred Hahn. 
Einsamkeit. 
Die Rose mit den welken Blättern lag 
Auf meinem Schatz. — Du warst so weit. — 
Und draußen schleppte sich ein grauer Tag 
Wegmüde hin zur Ewigkeit. 
Wie sanfte Tränen rann der Regen nieder, 
Aus lieben Augen oft geweint. 
Eintönig, traurig, raunt er ferne Lieder, 
Die du einst sangst, als wir vereint. — 
Am schwarzen Himmel glänzt kein Hoffnungsstrahl, 
Die Straße zieht sich öde hin; 
— Sie windet grau sich durch das dunkle Tal; 
Ach wandre weit Wohin? — Wohin ? 
Das Grab einer Gefallenen. 
Totensonntag — Glocken klingen — 
Aus des Klosters Erabkapelle 
Hör' ich fromme Schwestern singen, 
Und ich bettle an der Schwelle. — 
An den Gräbern beten Leute, 
Heiße Herzenstränen rinnen 
Und der Glocken dumpf Geläute 
Klingt zum Sang der Büßerinnen. —
	        
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