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Witib eines Pipiniden
Ruft zum Kampf den freien Mann,
Schlichtet Fehd' und stiftet Frieden;
Trage solches, wer es kann!
Sollen wir fortan dem Sohne
Zins und Zehnt entrichten gar,
Heeresfolg' in hartem Frohne
Leisten jetzt und immerdar?
Unsre Götter schmäht der Franke,
Spricht dem Heiligtums Hohn.
Scheines nicht, als ob alles wanke:
Freiheit, Glaube, selbst der Thron?
Wir sind feig und stumme Hunde,
Wedeln zahm vor fremden Herrn.
Stolze Chatten, drum zur Stunde
Bleibe solche Schmach uns fern!
Chattensöhne! goldne Waffen
Träget eure Heldenhand;
Laßt uns unser Recht selbst schaffen,
Selbst verwalten unser Land!
Freie Chatten, Edelinge!
Bietet jetzt dem Glück die Hand:
Hoch das Schwert im Männerringe,
Haupt und Herz zu heilgem Band!"
Der Kampf.
Bald ist man dem Feind so nahe,
Daß man wagt den Schwerlesschwang,
Als der Thüring' dieses sahe,
Hub er an den Schlachtgesang: