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Der Nebel aber umbraute uns dicht,
Stand tropfend auf Braue und Haar,
Und auf der Heide rot blühend Gesicht,
Da perlte er wunderbar,
Wob geisterhaft bei den Föhren im Tann
Mit weißer Gespensterhand
Gestalten, die muteten fast so an
Wie Geschöpfe aus Märchenland.
Wir aber ritten zur Heide hinein,
Bis die Sonne die Nebel verzog
Und der blauende Himmel im Sonnenschein
Sein Angesicht auf uns bog.
Und jedem wuchs mit dem wachsenden Tag
Die Lust an Sattel und Pferd,
Und ein Jubeln in unserem Blute lag
Jungwild, wie 's die Jugend befcheert.
Und kamen wir heim, war fortgewischt
Der Staub von dem ärmlichen Sein, —
Uns hatte das jauchzende Leben erfrischt
Und die Welt und ihr Sonnenschein. —
Ueiterlust.
Säbelblinken und Sporenklirr'n,
Knarrende Sättel und Peitschenschwirr'n,
Hufehetzen auf hartem Grund,
Hurrarufe von Reitermund,
Zur Attacke geschlossenes Glied,
Mädchenkuß und Soldatenlied,
Marsch im Tal bei Morgenrot,
Besser leben tut nimmer not!