Full text: Kasseler Dichterbuch

Halb sich offen, 
Schienen auszusprechen eignes Hoffen, 
Und mit welchem unaussprechlich tiefen Leiden 
Sie sich sehnten 
Nach der Liebe jener beiden 
Gegenüber, die sich ungesehen wähnten. 
Bitte an den Zchlas. 
Komm', liebreicher Erlöser Schlaf, 
Und bring' mir mein süßes Lieb, 
Auf den schwarzen Sohlen der Nacht 
Führe sie in meine sehnenden Arme. 
Laß mich fühlen die weichen Formen ihrer Liebe 
Und die roten Rosenblätter ihrer Lippen. 
An den zarten Lilien ihrer Brust 
Laß mich atmen und kosen 
An der verlangenden Schönheit ihrer Glieder. 
Löse mir im endlos süßen Wahn 
Die unwilligen Gedanken des Tages, 
Und leite mich durch gefälliges Nichts 
An die stillen Ufer unendlichen Glücks. 
Reiterlieder. 
Mein Zchirnmelroß. 
Es hört mein Schimmelroß im Stall 
Mein Kommen, meines Trittes Fall 
Und scharrt erregt die Streu vom Stein 
Und schnaubt und will gesattelt sein. 
Nolte, Kasseler Dichterbuch. 
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