Full text: Kasseler Dichterbuch

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Sind Tauperlen Tränen 
Von sternlosen Nächten, 
Die den Morgen erwarten; 
Wir aber dächten, 
Der Morgen käme 
Und nähme 
Die Leiden, 
Und rechten 
Mit Gott, daß Urnen und Trauerweiden 
Unsere beiden 
Ewigen Begleiter. — 
Weiter und weiter 
Wandern wir durch die öden Gassen 
Des Lebens 
Still und vergebens. 
Schmerz und Hassen 
Anderer 
Wanderer 
Bleicht unsere Haare 
Und gräbt in Stirne Falte auf Falte 
Von Wiege zur Bahre. — 
Die Segel zerrissen 
Zur Jahreswende, 
Am Ende 
Kehren wir heim und wissen 
Nichts und weinen 
Darüber trostlos in unsere Kissen. 
Mir aber will scheinen, 
Als reiften dem Edlen im Grunde 
Des Herzens auf alter Wunde 
Die Zeiten 
Die schwarze Blume 
Vom Königtums 
Im Leiden.
	        
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