Das blieb mir noch: ein tiefes Sehnen
Nach fel'ger, lang vergang'ner Zeit,
Ein treu Erinnern, heiße Tränen
In trüber, weher Einsamkeit.
Das blieb mir noch: ein fühlend Sehen
Von Erdennot und Menschenlekd,
Ein neidlos Freuen, voll Verstehen,
Bei fremder Liebe Seligkeit. —
Mein Zreund.
Ein Sonntag ist's, voll stiller Weihe,
So recht, einmal zurückzuschau'n
Vorüber an der Jahre Reihe
Bis auf des Lebenslenzes Au'n.
Da ruht der Blick auf manchem Bilde,
Das licht umstrahlt der Freundschaft Glück,
Doch in des Lebens rauh Gefilde
Blieb mancher Weggenoß zurück.
Ein Freund jedoch in allen Tagen
Blieb stets bei mir, verließ mich nicht
Und half mir treu das Leben tragen:
Die Arbeit war es, ernst und schlicht.
Als jubelnd einst des Glückes Wonne
Zn mir schuf Lebensseligkeit,
Gab strahlend in der Freude Sonne
Mir meine Arbeit froh Geleit.
Und als die dunklen Tage kamen,
Als Menschen gingen, mir so lieb,
Und als mir wollt' der Mut erlahmen,
Weil nichts von meinem Glücke blieb,