Dorothea v. Essen.
Rosen.
Leis schwebt auf der linden Sommerluft,
Herüber vom Gartenbeet,
Der blühenden Rosen Zauberduft,
Und Erinn'rung mich umweht. —
Die Rosen, sie blühten einst so rot
Daheim, dicht am Elternhaus.
Den liebsten Willkommengruß uns bot
Ein duftender Rosenstrauß.
Und Rosenzeit war's, als kam das Glück,
So wonnig und reich und schön.
Es führte mich leicht bergan ein Stück
Den Weg zu den lichten Höh'n
Und Rosen, sie blühten ohne Zahl,
Als dunkel des Glückes Glanz, —
Da wurden die Blüten bleich und fahl
Im welkenden Totenkranz.
Mein Glück.
Ein Lenztag war's, voll Sonnenschein
In herber, wonnesamer Luft,
Mit Vogelfang in Flur und Hain
Und frischem, süßem Blütenduft.