Vorwort.
Nach Überwindung vieler, vieler Schwierigkeiten
erscheint zum erstenmal ein „Kasseler Dichterbuch".
Das Ziel, das ich mir als Herausgeber steckte,
war, einen Überblick über die gesamte gegenwärtige
literarische Bewegung unserer Stadt, vorzugsweise
auf lyrischem Gebiete, zu geben. Damit ist schon gesagt,
daß die Sammlung sich nur auf in Kassel zur
Zeit lebende Dichter und Dichterinnen erstreckt. Das
schließt nicht aus, daß auch Mary Holmquist, die in
vorigem Jahre allzufrüh verstarb, darin ver
treten ist. Diese feinsinnige und im besten Sinn mo
derne Dichterin mußte natürlich berücksichtigt werden.
Die Reihenfolge der Autoren konnte lediglich
alphabetisch bestimmt werden, da die literarischen Strö
mungen Kassels zu wenig konzentriert sind, als daß
sich hier bestimmte Gruppen oder Schulen bisher hätten
bilden können. Die notwendige Folge davon war, daß
nicht nur ihrer Lebensauffassung, sondern auch ihrer
künstlerischen Ausdrucksform nach sehr verschiedenar
tige Autoren in bunter Reihe aufeinander folgen mußten,
was aber dem Charakter des Ganzen als Anthologie
wohl nicht zum Schaden gereicht.
Ein besonderes Inhaltsverzeichnis erschien mit
Rücksicht auf die alphabetische Anordnung der Autoren
überflüssig.
Wer wollte es mir schließlich verargen, daß ich
nicht nur stolze Rosen, sondern auch bescheidenere Blu
men, Löwenmaul, Rittersporn und anspruchsloses Grün
darbot?
Im Interesse der Vollständigkeit der
Sammlung durfte ich auch auf Löwenmaul und Ritter-