Ich möchte sein ein Becher goldnen Weins,
Der dir zum frohen Trunk die Lippe feuchtet.
Ich möchte fein ein Stern mit lichtem Glanz,
Der hell zu dir in dunklen Stunden leuchtet.
Ich möchte fein ein Lied, für dich geschrieben,
Darin dein Leben klingt in Jubelmelodien
Und wieder auch die Hand, die deine Augen schließet,
Wenn über sie die letzten Schatten zieh'n.
Ich möchte, möchte immer zu dir stehen,
Dein treuester Freund im Leben mit dir gehen,
Ich möchte — ach, und könnt' es doch so sein:
Ich möcht', du liebtest mich und wärest mein!
Die Puppe mit dem Herzen.
Märchen für klein und groß.
Es war einmal eine Prinzessin, die hatte eine
Menge, Menge Puppen: große und kleine; hochele
gante Damen; hübsche frische Binder, vom Baby an
im weißen gestickten Bund bis zum Backfisch mit dem
noch kurzen Kleid und dem langen, dicken Zopf. So
gar Herren, das Entzücken jeder Puppenstube, die Ver
zweiflung der Tanten, die sie herstellen müssen, fehl
ten nicht.
Und sie lagen in ihren Kästen, standen umher
vn der Wand, auf Tischen und Stühlen, steif und
starr, just wie man sie hingelegt oder hingestellt hatte.
Einige freilich bewegten sich auch; doch nur soviel,
als man ihnen die Knie beugen und die Arme zu
krümmen liebte. Noch einige vermochten zu laufen
und zu tanzen, aber doch auch nur, wenn sie aufge
zogen wurden. Und dann liefen und tanzten sie ihr