Full text: Brief von Bernhard Scholz an Louis Spohr

                                                                              Cassel

Hochverehrter Herr!

Schon lange hatte ich vor, Ihnen für Ihren freun-
dlichen Brief zu danken; daß ich es
bis jetzt unterließ hat seinen Grund darin,
daß ich Ihnen gern zugleich ein neues Werk vor-
legen wollte, aus dem Sie ersehen könnten,
daß ich mir Ihre gütigen, offenen Rath-
schläge wohl zu Herzen genommen habe,
u. daß Ihre Lehren nicht verloren gingen.
Sie dürfen mir nicht böse sein, wenn ich
meine Sonate dennoch ein wenig in Schutz
nehme; ich glaube doch darin weder in Form
noch Stoff Neigung zum Liszt-thum gezeigt
zu haben, u. ich habe mich wenigstens bestrebt,
unsere guten Vorbildern nachzueifern.
Ich sehe jetzt allerdings ein, daß ich mir
freilich manche Härte habe zu Schulden kom-
men lassen; ich gestehe sogar, ich hatte, zur
Zeit als ich sie schrieb, eine gewisse Freude
daran; ich hatte in Berlin gerade viel
Bach studirt. Einige Monate in Italien
haben darauf, wie ich hoffe eine günstige
Reaction hervorgerufen, und ich lege
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.