Full text: Brief von Bernhard Scholz an Louis Spohr

vor gewöhnlichen technischen Schwierigkeiten
keine zu große Scheu gehabt habe.
Ich erlaube mir zugleich, Ihnen ein Heft
Clavierfugen zuzusenden, welche Ihnen
Zeugniß ablegen sollen, daß ich mich
bemüth habe, mir die strengeren con-
trapunktische Schreibarten geläufig zu
machen, – ein Studium, das mir freilich
selbst die größte Freude gewährte, –
wobei mich allerdings der interessante,
anregende Unterricht des Herrn Prof.
S.W. Dehn nicht wenig angespornt hat.
Ich befinde mich im Augenblicke hier in
Mailand, um den italienischen Gesang
etwas näher kennen zu lernen. Da mein
Aufenthalt aber kein langer sein wird, so
bitte ich Sie, wenn Sie die Freundlichkeit
haben wollen, mich durch ein recht offenes
Urtheil über meine Arbeiten aufs Neue
anzuregen, Ihren Brief nach Mainz,
meiner Vaterstadt u. zwar an unten-
stehende Adresse zu senden.
Genehmigen Sie, hochgeehrter Herr, die
Versicherung meiner vollkommensten
Hochachtung

                                   Bernhard Scholz
                            adr. Herrn Jos. Scholz, Mainz.

(Volltext von: Karl Traugott Goldbach, Spohr-Briefe www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1856071546)
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