Full text: Parentale Brief-Extracten des hochseligen Herrn Joh. Wilh. Uberfeld

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C Mus Ew Lieben Zuschrift ersehe den Streit. 
€ ^ so ihr über unser Schreiben im Gemüth i 
Agehabt. Es ist freilich am besten, daß man- 
nicht forcire, denn das Gemüth ist des - 
}< Geistes Gebahr - Mutter, bis Gott selbst' 
^sich damit öfnet, welches geschiehet, wenn! 
s die Frucht reif wird; solange muß das Ge-! 
smüth schmaugen, weil der äußere Regent; 
sdarüber her ist, und mit welchem von außen! 
k nichts anzufangen ist, bis der inwendige )} 
€ Mensch starck ist, und mit dem ewigen 
^Willen oder Glauben den äußern Geist un 
srer den Gehorsam zwingen kan. Wornach'^ 
| man sich mit Frucht mit andern Gläubigen 
Azu einem Tempel in Christo bauen kan; 
sda Gott dann eine Gleichheit zu der andere) 
x füget, und die Herzen als lebendige Steine 
sin einander quadriren und schicken, ohne! 
sdaß von außen einen Stoß oder Schlag nö-: 
Ethig hat; gleich uns der jüdische Tempel: 
§bon Salomone gestiftet, ein Fürbild ist, - 
jUit welchem die Steine so wohl fügten, daM 
^kein Hammer-Beil oder Eisen daran ver-§ 
^ nommen worden. i Kön: 6, 7. Jndeßen) 
s gehet man, wie Gott im Aeußern vorge-§ 
s het; welchem nach Ew Lieben uns bereits K 
svor einigen Jahren bekandt worden, da | 
man beiderseits Gaben mit einander ge--' 
wechselt hat, ob zwar Ew Lieben Creatur- 
vielleicht unwißend; da brüderliche Liebe - 
euch unser Wort gebühren helfen, bis sich' 
Gott in eurem Inwendigen damit hat be 
liebet zu eröfnen, gleich von der Purpur-
	        
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