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C Mus Ew Lieben Zuschrift ersehe den Streit.
€ ^ so ihr über unser Schreiben im Gemüth i
Agehabt. Es ist freilich am besten, daß man-
nicht forcire, denn das Gemüth ist des -
}< Geistes Gebahr - Mutter, bis Gott selbst'
^sich damit öfnet, welches geschiehet, wenn!
s die Frucht reif wird; solange muß das Ge-!
smüth schmaugen, weil der äußere Regent;
sdarüber her ist, und mit welchem von außen!
k nichts anzufangen ist, bis der inwendige )}
€ Mensch starck ist, und mit dem ewigen
^Willen oder Glauben den äußern Geist un
srer den Gehorsam zwingen kan. Wornach'^
| man sich mit Frucht mit andern Gläubigen
Azu einem Tempel in Christo bauen kan;
sda Gott dann eine Gleichheit zu der andere)
x füget, und die Herzen als lebendige Steine
sin einander quadriren und schicken, ohne!
sdaß von außen einen Stoß oder Schlag nö-:
Ethig hat; gleich uns der jüdische Tempel:
§bon Salomone gestiftet, ein Fürbild ist, -
jUit welchem die Steine so wohl fügten, daM
^kein Hammer-Beil oder Eisen daran ver-§
^ nommen worden. i Kön: 6, 7. Jndeßen)
s gehet man, wie Gott im Aeußern vorge-§
s het; welchem nach Ew Lieben uns bereits K
svor einigen Jahren bekandt worden, da |
man beiderseits Gaben mit einander ge--'
wechselt hat, ob zwar Ew Lieben Creatur-
vielleicht unwißend; da brüderliche Liebe -
euch unser Wort gebühren helfen, bis sich'
Gott in eurem Inwendigen damit hat be
liebet zu eröfnen, gleich von der Purpur-