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ein prachtvoller Neubau errichtet, der zu den Sehenswürdig-
keiten der Stadt zählt, während der Höchster Betrieb während
des Krieges stillgelegt wurde, da er nicht erweiterungsfähig
war. Im Jahre 1911 fand eine Fusion mit der sehr bedeu-
tenden Gelatinefabrik Paul Koepff in Göppingen statt. Auch
diese Fabrik wurde völlig umgebaut... Bei der Einrichtung der
Fabriken wurden alle wissenschaftlich-chemischen Errungen-
schaften und technischen Erfahrungen verwertet. .
Ursprünglich wurde ausschließlich Blattgelatine zu Speise-
zwecken hergestellt. Später wurde die Herstellung von
Emulsions-Gelatine für photochemische Zwecke als Spezialität
aufgenommen. Die Deutsche Gelatinefabriken A.G. ist die
größte Spezialfabrik auf diesem Gebiete. Ihre Produktion
ist zudem größer als die sämtlicher deutschen Gelatinewerke
zusammengenommen. Auf ihrem Spezialgebiete in Emulsions-
Gelatine gelten sie als die größten Fabriken der Welt. Die
Leitung ruht in der Hand des Herrn Direktors C. Heinrichs.
Beschäftigt werden in den Betrieben über 800 Arbeiter.
Seifen-Industrie.
Seifenfabrik Gottlob Kraus. Die Seifenindustrie
hat sich aus kleinen Anfängen zu großer Bedeutung auf-
geschwungen. Ursprünglich gab es in Schweinfurt wie über-
all in Deutschland, eine ganze Reihe von kleinen Seifensiedern,
die ihren Beruf handwerksmäßig ausübten. Im Jahre 1840
suchte der Bürger Gotilob Kraus seinen Absatz zu vergrößern
und war genötigt, sein beliebtes Fabrikat in größerem Maß-
stabe herzustellen. Als die Möglichkeit zur Beschaffung von
Palmöl und ausländischen Fetten gegeben war, entwickelte
sich der Betrieb immer mehr. Im Jahre 1902 ging die Firma
von den damaligen Inhabern Karl und Georg Kraus auf die
derzeitigen Besitzer Fritz Kraus und Dr. F. Wirsing über,
welche eine moderne Fabrik an der Mainbergerstraße errichteten.
Während des Krieges wurde Seifenpulver in großem Maßstabe
hergestellt, außerdem auch Glyzerin. Die „Gekaseife‘“ ist
ein Spezialprodukt der Firma und wird in großen Mengen
abgesetzt.
Seifenfabrik Gg. Christian Kraus. Ein Bruder
des vorgenannten Gottlob Kraus, der Kaufmann Georg