Chemische Fabrik Schweinfurt, welche Essigsäure und Essig-
essenz zum Fabrikationsgegenstand hatte. Im Jahre 1898
wurde die Firma unter der Führung der Aktiengesellschaft
für Trebertrocknung in Kassel in eine Aktiengesellschaft unter
dem Namen Vereinigte Chemische Fabriken A.G. Schweinfurt
umgewandelt. Der Zusammenbruch der Leipziger Bank und
der Kasseler Gesellschaft zog die junge Firma in bedenkliche
Mitleidenschaft. Es gelang aber, das Werk unversehrt zu
erhalten und über die Silesia, Verein Chemischer Fabriken
in Saarau-Breslau in den Besitz der Holzverkohlungs-Industrie
A.G. in Konstanz überzuführen. Die Firma stellt neben Essig-
säure, Essigessenz, essigsaure Salze und sonstige chemische
Produkte, auch Schweinfurtergrün in großem Maßstabe her.
Die Holzverkohlungs-Industrie A.G. Konstanz steht in der
Chemischen Großindustrie mit in der vordersten Linie; sie
verfügt über eine große Anzahl von Fabriken im In- und Aus-
lande, deren Holzverkohlungsprodukte, Essigsäure, Holzgeist,
Methylalkohol, Aceton, Formaldehyd etc. Ausgangsprodukte
für eine ganze Reihe von wertvollen chemischen Erzeug-
nissen bilden.
Deutsche Gelatinefabriken A.G. Schwein-
furt. Die Aktiengesellschaft ist aus den Betrieben der Firmen
F. Drescher & Co. Schweinfurt und Ch. W. Heinrichs in
Höchst a. M. hervorgegangen. Vor dem Jahre 1866 waren
es französche Gelatinefabriken, die den deutschen Markt be-
herrschten. Eine Aenderung trat nach dem Kriege 1870/71
ein, indem die 1866 von Ch. W. Heinrichs in Höchst a. M.
gegründete Fabrik nach Erweiterung der Fabrik den deutschen
Markt in der Hauptsache mit deutschen Produkten versorgen
konnte. Anfangs der 70er Jahre hatte Amalius Schmitt in
einigen Holzbaracken in der sogenannten Einöde bei Schwein-
furt ebenfalls die Fabrikation von Gelatine aufgenommen, das
Unternehmen war aber nicht lebensfähig. 1887 übernahmen
die Firma der Maschinenfabrikant Pickert und Ingenieur
F. Drescher, vergrößerten den Betrieb und stellten ungefähr
200 Kilo Gelatine pro Tag her. 1882 wurden die Betriebe
in Höchst und Schweinfurt miteinander vereinigt, wobei Pickert
ausschied. 1889 wurden die beiden offenen Handelsgesell-
schaften zu einer Aktiengesellschaft vereinigt und die Betriebe
wesentlich ausgebaut. In Schweinfurt wurde im Jahre 1913