Full text: Trauer-Feyer am Tage der Beysetzung der Durchlauchtigsten Landgräfin und Fürstin Frauen Ulrika Eleonora gebohrnen und vermählten Landgräfin zu Hessen-Philipsthal [et]c. [et]c.

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hier unter der Sonne ist nichts vollkommneö, nichts ohne Schmerz und 
Mühseligkeit. Auch Sie hatte der Leiden viele. Schwere Krankheiten un 
trauriger Verlust zärtlich geliebter Kinder trübten Ihre Tage. Aber Ihr 
unerschütterlicher Muth überwog alles in den Jahren der Starke und der fe- 
sten Gesundheit. Sie wußte durch weise Gründe und Geschäftigkeit die 
Ruhe wieder herbcyzurufen. Allein in den Jahren der Abnahme, da die 
besten Kräfte mit Gewalt entflohen, stürmten die heftigsten Anfalle auf diese 
erhabene Frau. Noch stand Sie aber nur der Geist— des Körpers 
Werkzeuge waren gefunken. 
Von Ihren zahlreichen Kindern waren noch fünf übrig, die einzige» 
Freuden Ihres Herzens, vier Söhne, Catl, Friedrich, iLuöXPtg, Ekttst, 
und eine Tochter, Juliane, vermählte Fürstin zu Schaumburg-Lippe. 
Allwissender, Allmächtiger! was muß, was darf ein Mensch sagen. 
Du trenntest den schönen Cltern-und KinderrBund, der sein ganzes Glück in 
seiner Vereinigung fand. 
Wir liegen vor dir, o Gottheit! im Staube. Du erlaubtest, daß 
der unerbittliche Tod sich diesem Hause nahen diesen .^glücklichen Bund 
zerreißen durfte. 
Der älteste Sohn fottl fiel als Held und Mitretter Deutschlandes in 
Frankfurts Thoren. 
Friedrich, kaum von seinen schweren Wunden des Russen;, id Tür- 
kcn-Kriegeö gcheilet, wollte ein Mitretter unseres deutschen Vaterlandes wer 
den, und fand in den blntbetricsten Gefilden vom Niederlande seinen zwar 
ruhmvollen, aber für die zärtliche Mutter nicht minder schmerzlichen Tod. 
In Italien am Appennin kämpfte Ludwig wider wilde Feinde, 
und die lezte Hofnung und Erquickung der abgehärmten Mutter, 
war Ernst, aber auch dieser focht seit zwey Jahren unter tausendfacher Ge 
fahr flines Lebens gegen jene wilde Schaaren aus Westen, die Zwietracht, 
Grausamkeit und unabsehbares Unglück auch in unser friedliebendes Vaterland 
übertragen wollen. , . / 
* 3 Sagt 
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