4» Hier wo die Tugend öfters leides
Das Laster öfters glücklich ist.
Wo man den Glücklichen beneidet,
Und des Bekümmerten vergißt;
Hier kann der Mensch nie frey von Pein,
Nie frey von eigner Schwachheit seyn.
5. Hier such ichs nur, dort werd ichs finde»;
Dort werd ich heilig und verklärt,
Der Tugend ganzen Werth empfinden.
Den unaussprechlich grossen Werth;
Den Gott der Liebe werd ich sehn.
Ihn lieben, ewig ihn erhöhn.
6. Da wird der Vorficht heilger Wille
Mein Will' nnd meine Wohlfahrt seyn;
Und lieblich Wesen, Heil die Fülle,
Am Throne Gottes mich erfreun.
Dann läßt Gewinn stets auf Gewinn
Mich fühlen, daß ich ewig bin.
7. Da werd ich das im Licht erkennen,
Was ich auf Erden dunkel sah;
Das wunderbar und heilig nennen,
Was unerforschlich hier geschah;
Da denkt mein Geist, mit Preis und Dank,
Die Schickung im Zusammenhang.
8. Was seyd ihr, Leiden dieser Erden,
Doch gegen jene Herrlichkeit,
Die offenbart an uns soll werden.
Von Ewigkeit zu Ewigkeit?
Wie nichts, wie gar nichts gegen sie.
Ist doch ein Augenblick voll Müh!