„Die Thore auf für meine Schaaren!
Bei Dem, der meine Seele kennt,
Willst du vor Martern dich bewahren,
Die keines Ritters Lippe nennt.
Die Thore auf! Laß' dich belehren;
Ein Schwert ist viel — es ist kein Brod.
Was du mir heute magst verwehren,
Gewahrt mir morgen eure Noth."
„Ich denke, du hast wahr gesprochen,"
Erwiedert ihm der junge Held;
„Ich hab' das letzte Brod gebrochen,
Und trinke, was vom Himmel fällt.
Doch können wir noch fechtend sterben,
Gewinnen noch Soldatenruh';
D'rum, willst die Veste du erwerben,
So sage an: was bietest du?"
„Den Deinen königlich' Erbarmen."
„Und hast für mich?" — „Das Henkerschwert."
Wie glühend edle Scham dem Armen
In die gehöhlten Wangen fährt!
Er steht gebannt und preßt die Zähne,
Im Schrecken steigt empor der Haß;
Es kämpft hier mit dem Zorn die Thräne,
Die Röthe mit dem Todtenblaß.