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Wenn du, von höchster Kraft geleitet,
Der Sehnsucht höchstes Ziel erringst,
Und, was der Himmel selbst bereitet,
Als Gabe deinem Volke bringst.
Und dieses Volk mit kaltem Schweigen
Das Herz dir weigert und die Hand,
Als sei, was ewig unser Eigen,
Ein längst versunk'nes Fabelland.
Wenn du enteilst dem bunten Schwarme,
Der Menge, die den Leib besiegt,
Dich flüchtest in der Dichtung Arme,
So wie das Kind zur Mutter fliegt;
Und dann in heilig-stillem Raume
Der Zweifel wüthend an dich springt,
Und wie das Thier im Fiebertraume
Mit dir aus Tod und Leben ringt.
Ich sehe dich, du Aermster, stehen;
Das Auge spricht: „Wär' es vollbracht!"
Ich höre fragen dich und flehen
Mit nassem Blick in stiller Nacht: