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Ein Herz.
Wer in das Auge sieht, das ihm den Hunger
iiemtt,
Schon in dem halben Blick die ganze Noth erkennt;
Wer zu des Armen Scham sich, selbst erglühend,
neigt,
Dem Worte hastig, wehrt, das ihm die Blöße
Zeigt;
Wem sich, noch eh' er giebt, die Hand schon
zuckend regt,
Und etwas in der Brust wie Weihnachtslust
bewegt;
Er ist wahrhaftig gut, der Menschheit ein Ge
winn —
Der Arme steht, und denkt: „Ein Engel sitzt
darin."
Vollkommen.
Ja, es ward uns Vollkomm'nes, wir haben die
Liebe der Mutter;
Und wie die Sterne den Dom, also erfüllt sie
die Welt.