Full text: Gedichte

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„Warum? — Ich thu' nichts mehr als fragen, 
Und weiß nichts mehr. Dich frag' ich, dich! 
Du kannst ja lächeln und versagen, 
Doch hören, hören mußt du mich! 
Warum? Du wohnst im Licht; gieb Klarheit; 
Nur einen Strahl laß' zu mir ein, 
Soll mir der Wahnsinn nicht die Wahrheit, 
Und die Vernunft nicht Wahnsinn sein!" 
„Hör' an! Des kleinen Käfers Schimmern, 
Der Sonne Licht, der Vögel Sang, 
Die Tropfen, die am Halme flimmern, 
Der Liebe leiser Liebesklang; 
Des Lebens Bild, das Grab der Todten, 
Die Nacht, die Sterne, Meer und Land; 
Wohin ich sah, nur Boten, Boten! 
Und alle — du hast sie gesandt!" 
„War ich nicht treu? Laß' Jene zeugen, 
Die, einst in wüster Heidennacht, 
Vor deinem Kreuze jetzt sich beugen, 
Von meiner Hand ihm zugebracht. 
Hab' ich nicht kämpfend mich gewonnen? 
Nicht einem hohen Geist vertraut? 
In langen Nächten nicht gesonnen, 
Und nicht am Tage aufgebaut?"
	        
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