89
Junge Liebe.
Wie sich ihre Wangen röthen,
Und die Blicke irrend ziehn!
Wollt ihr glühend euch umfangen?
Wollt ihr bebend euch entfliehn?
Welches Ringen, welches Flehen!
Holder Scham geweihter Klang,
In dem Busen noch erzitternd,
Auf den Lippen schon Gesang.
Welches Kämpfen, welches Siegen
Mit den Waffen der Natur!
Aber schöner das Erliegen,
Ob mit einem Laut auch nur.
Herz an Herz! so ist das Ende;
In dem Aug' der Wonne Naß,
Und im Blick die eine Frage:
„Guter Himmel, was ist das?"