Full text: De graute Klocke

gen öh Widder in Winter Holz, deelten älver nit me in der Werth- 
schaft un kufen sich öh keene Assen meh do, un das hatten de Wei- 
wer fertig brächt. Wann Gottlieb mol Lost hatte, hinzegehen, seihte 
sin Frogge: „Ach, Gottlieb, se lachen un spotten iwer Dich ivägcn 
den halben Ohre. Villicht geht Frieder, der Ohrfrässer. öh hin, 
dann git's rvidder Struppelei; denk öh an de Bohlen!" —Un Gott 
lieb blib deheeme. 
Machte nu mol Frieder Anstalt, in de Werthsstowe ze gehen, 
dann rief Lawise, sin Frogge: „„Frieder! Frieder! Wann Du hin 
gehst, kimmet Gottlieb öh; der Hot noch Grull uff Dich. Me Hot 
de ale Annemarie verzallt, der Gottlieb hätte sich druff verheeßen: 
Es mag so lange duren wie's will, eens von Frieders Ohren fall 
öh noch mol dran glöben; es fall hie gehn, wie in der Bibel steht: 
Auge um Auge, Zahn um Zahn."" Dann drehte sich Frieder- 
imme, UN so kom's, daß die zwei Männer inheemischer waren, UN 
daß veele Kännerchcn ungedrunken bliwen. — 
Lwei nugge Wierrezgpte. 
„Ho! Die dummen Buren!" meint mancher. „„Noch lange 
nit!"" seih ich, „„do gitsMänner inKiddel, do versitt me sich dranne."" 
Do kimmet Bedder Danjel in so'n klein waldeckisches Städt 
chen, wo der Werth zegliche en Bierbrugger is, geht in de Werth 
schaft un foddert en Glos Bier. Äwer es will nit schmecken, un 
Bedder Danjel spigget un verzieht sin Gesichte, als wann he en 
Perzäß verloren hätte. 
„Das is mol scheenes Bier, Herr Werth," spricht Bedder Danjel. 
„„Schmeckt's Euch?"" sroget de Werth. 
„O jo!" seiht Bedder Danjel, „äwer das is doch ganz geweß 
fremmedes Bier; is es Minchener?" 
„„Nein, das braue ich selbst, ich bin Bierbrauer zugleich und 
habe eine eigene Brauerei,"" gab der Werth zer Antwort un streck) 
sich dobie sin dicken Bierbuch.
	        
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