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he is blind. Nee Simon, das mußte me nit zumuden. Me führt
villichte mol ze Gaste uff 'ue Kinddöfe oder Hoffig (Hochzeit) im
hot en Sturrjacks, wann me späde heemfährt. Wann dann de
Püre den Wäg nit sahen kunn, kimmet me nit richtig widder heem."
„„Nu. ich hab gedacht."" antwortete Simon, „„Ihr wollt ein
Kumpeniegeschäft gründen, da lvollte ich Aich Pferde von ainer
Farbe besorgen, de Absicht von mir wor gut, nur gut. Gottliebs
Fuchs sieht gut, das geniegt vors Geschäft.""
Äwer Simon mußte mit sin Kohlfuchse abmarschieren.
„Der Spitzbube wull mich bedriegen," seihte Frieder, „wann
das de Ammitesiten rvißten, es käm in de Zeitnnge."
Gar nit lange donoh kam Simon mit en alen Schimmel an.
Der hatte nu zwei gesunne Ögen, wor äwer gar zu stulperig. Der
Hanget kam doch zc Staune un Frieder krechte noch finf Dahler zu.
So woren dann nu Gottlieb un Frieder uff eenmol Päreburen,
machten hochmiedige Gesichter un gungen grawetätsch.
Den angern Morgen rief Gottlieb Friedern zu: „Ich glöbe,
ich hon gut gehangelt, der Fuchs Hot Nature in sich, he Hot sich,
so lange ich än hon, noch nit geleiht."
„„Dann hon ich öh gut gehangelt, un me sin alle zwei glick-
lich, gab Frieder zer Antwort, inse Schimmel steht von gäst an öh
noch.""
Was nu de Pläge angeht, so wor se nit besonners. Strecke-
lingssutter un hülle Wasser gobs den Morgen, un den Owend hülle
Wasser un Streckelingsfutter. Hei (Heu) hatten se wenig, un Halver
krechten der Fuchs un de Schimmel alle Woche gerade so veele,
lvie Gottlieb un Frieder domols in Gefängnisse Gänsebroden un
Schampanjer krecht hatten. Do bleb dann Gottliebs Fuchs mol
liggen un drei Dage druff Frieders Schimmel öh.
En gnder Freind muß nu den angeren in der Noth nit verlossen,
un wann's an's Päre-Uffheben geht. Das thoden die zwei Kame
raden öh nit, jeden Morgen hüls eener den angcrnt, daß die alen
Kracken Widder uff de Beene kamen.
Wie nu das Uffheben keen Enge nähmen wull, kratzten sich die