Full text: De graute Klocke

— 85 — 
Mensche wußte, was das uff sich hatte, denn die zwei Männer 
Huten ähren Plan nach heemlich, se Wullen mol 'ne Jwerraschunge 
un Verwungerunge in der Gemeene Rüpelsdarf machen. En gro 
ßen, schweren Waan hatten se äh heemlich uswärts bestallt. Dann 
gungen se nah Pickebach noh'm Pürehängeler Simon un offenbarten 
do, wos se willens wären. 
Simon spitzede de Ohren wie en Fuchs, wie he von en Ge 
schäft horte un seihte: „In ein paar Tagen bringe ich Gaile, mer 
werden ainig, Ihr sollt reell behandelt werden." 
Zwei Dage druff kam Simon an, Hinger sich en Roß. Neiden 
mochte he nit druffe, das wuü he sich sälwer nit ze leedc dun. He 
verschwur sich, he hätte den Gaul zwelf ©türme Wäges gehollt, der 
wär miede, Hütte en schlüchten Härm gehot, der sin Veeh nit äste- 
mierte, äwer der Gaul hätte Nature in sich, he kännte das. — 
Gottlieb gung drimme rimme un betrachtede den Kläpper. 
„Äwer Simon," seihte he, „wann De mich bedriegest, mälde 
ich es den Ahlwardt, der is doch en Ammisemit (Antisemit) un 
Hots nit gut uff de Jidden stehn, un dann kimmest De in de 
Zeitunge." 
„„Nu Ahlwardt, Ahlivardt,"" gab Simon zer Antwort un 
stilpede den Hut hingen an Kopp. „„Ahlwardt kennt uns nit. 
Oßer ich wollt, ich könnt machen amol en Geschäft mit den Manne; 
er sollt' sprechen: Wahrhaftiger Gott, ich hab den Juden unrecht 
gethan, ich bin mit den Handel zufrieden, die Lait sin so schlimm 
nit, wie mer oßer gesagt is."" 
Wie se nu lange genug geschmuset un gehangelt hatten, worren 
se eenig, se tuschten Hoor uff Hoor, glich uff, keener krechte wos zu. 
Simon nohm Gottliebs Kuh an Strick un stallte sin alen Fuchs 
an ähren Platz. — „So ’rt Hange! mechte ich äh machen, Simon," 
seihte Frieder, der dobie stung. 
„„Geduld, Frieder! Nur ein paar Tage!" gab Simon zer 
Antwort. Nit lange donoh brächte Sinwn en Kohlfuchs. Der 
geful Friedern anfangs von hingen, wie he äwer vorne hinkam, 
rief he: „Schwerangestnoth! Der kann hingen sühn wie vorne, 
(?
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.