Full text: De graute Klocke

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Se bedankeden sik, wat se konnten, un wollen gliek gohn. Nu 
wüßten sei den Weg noh Heime; se müßten auk der Motter noch Thee 
koken, de wör schlecht krank, un de Frieder siägte: „Mi motten auk 
unse Holt noh Heime bringen, süs könn mi morgen ritt inbeuten." 
Do lachede de Förster un Alle in der Stöbe, äwer de Graf wor 
ganz ernsthaft un siägte tau dem Förster: „Wir hätten doch der 
armen, kranken Wittwe Holz genug für den Winter schenken sollen, 
zumal ihr Mann in unserem Walde verunglückt ist! Nun, sie soll 
fortan daran keinen Mangel leiden! Sagt das eurer Mutter, ihr 
Kinder!" — De beiden Kinger woren nu gar ni meh te Hallen, un 
do siägte de Förster, hei wöll sinen Brunen vör den grauten Schlidden 
spannen, de Kinger warm drin fetten un sei geschwinde noh Heime 
führen. Dat gas de Graf tan. En Jägerburske äwer maßte erst 
kleingemacht Holt ungen in den Schlidden lägen, dodrupp Grämet 
schmieten un an Decken inpacken, wat im Hufe wor. De Jäger- 
frugge brachte en Korf an, do wor Kauken un Butter un Wost up 
en paar Dage drin. De Jägerkinger legden auk Appele un Hasel- 
nütte oben drupp. Domidde fohrten de Kinger aff, reepen Adjee, un 
nu klingelde de Schlidden vom Eisenberge noh Normeke. Flucks 
heel de Förster vor dem Holthöggerhüsken. Ehr hei de Kinger 
rutheben konnte, woren se gredde ut den Decken rut un leepen in 
de Stöbe noh der leewen Motter. Wat wor do de Freude graut! 
De Motter konnte kenn Wort schwatzen, se drückede ümmer alle beide 
an ehr Härte. Ehre Lippen regeden sik, äwer ehr Danken hörte 
blos Gott im Himmel. De Förster stallte den Korf sachte in de 
Stöbe, de Jägerburske maßte dat Holt ut dem Schlidden up de 
Dehle lügen un dünn nahmen sei stillen Affscheid. Balle schleepen 
de Kinger in dem warmen Bedde bit in den Hellen Christdagesmorgen.— 
Am Nohmiddage klingelde't lvider, äwer vil Heller un lauter, 
vom Eisenberge her. Als unse Kinger vör dem Fenster kuckeden, 
heel greits en grauten Jagdschlidden mit twei wackeren Gülen vör 
dem 5Me. Do erkannten se gliek den Herr Graf, de halp enner 
fienen Dame in wittem Pelz ut dein Schlidden rut un kam mit ehr 
in't Hus. Dat wor de Gräfin vom Eisenberge.
	        
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