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1 Zeit.
dünn de Mürker konnte auk molen. „Nai", siügte hei, „Wat Sei
duch für en künstliken Mensken sied! Dün Margen stricken Se den
Wagen an un zunt en Offen. Dat haw Jk mi jo nau ni ge-
trugget!" — „Kann hei dünn auk molen?" fruog de Amtmann.
Drap de Mürker: „Dat mittet Sei ni? Jk kann ganz sien molen.
Do mott me blous Tied', un en sien, spitz Pinselken nn dünn de rich
tige Farbe dertou hawwen. Kennt Sei den Gastwerth Müller in
Visebeck? Diem haw ik kürtlik sine dree Leivlingsvüggele up de
Wünge in der Stobbe molen motten." — „Was waren das denn
für Bögel?" —
„Ne Schwartdrossel un ne Giäldrossel nn en Karnalgenvuggel.
Awer se sollen stk auk schnäbeln, sou mit den Koppen sürnein." —
„Wie ist denn die Sache geworden?" —
„€>, wunderfien; üwer et feihlte ini de richtige Farbe; ik moßte
de Fiedern olle blitzebloh maken, üwer de Feute un de Schnäbele
molte ik raud, un dünn nau sou lvitte Placken üwer dat Ganze."
— „Gefielen denn dem Wirth seine Lieblingsvögel?" — „Na, dat
eiste wul ni, wägen der Farbe, nn hei siügte: ,Wat histe do für
Ulenspeigelstrieke an de Wand gemolt? Pinsel mol gliek wider
drüwer, dat se sin Menschke te seihn krieget!' Do lvor ik üwer falschk.
Jk siügte: „Watt witt Du? Du versteihst nix van der Molerigge.
Dci Büggele hilpet di dien suer Beier verkaipen. Wei bei ankücket,
süpet ein Glas noh dem anderen raff un sittet den ganzen Dag
derfür un kann duch sin Lebdage ni rntbringen, wilket de Giül-
drossel un wilket de Schwartdrossel un de Karnalgenvuggel sien
fall." —
Ctod Doctar- un Aptheiker-Geschichten.
In Mengerkusen hat se jümmer twei Docters gehat, einen
für de tweibeinigen un einen für de veerbeinigen Creaturen. Me
titeleert se beide: ,Herr Docter', un kürtlik kam et sougar für,
dat se stk beide Schulze oder Müller schriewten. Äwer düse beiden