Full text: De graute Klocke

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Eu'r Sohn soll bald zu Euch nach Haus, 
wenn's wieder an den Acker geht, 
daß er dabei Euch recht beisteht. — 
Nun? — Seid Ihr damit nicht zufrieden?" — 
De Bure dreiht den Hout noh ollen Sieden 
un kann kin Woort heruterbringen. 
„Wie? — Ist die Sache so nicht gut?" — 
Na endlik kann de Red hei fingen 
un platzt up einmal richtig rut: 
„Wann mine Allschke blous ni wör! 
Dei lett mi Dag un Nacht ni Nugget 
Bu kumm ik an bi miner Frugge!" — 
Do lacht de Fürste recht van Hiärten? 
un heilt em gliek sin' ganzen Schmiürten:^ 
„So nehmt den Jungen nur gleich mit, 
daß auch der Alten recht geschieht!" — 
Wat konnt' de All' sik schön bedanken! 
Hei sägt: „Adjüs Herr Fürst!" un rut, 
hei makt sik ielig ut dem Schluot. — 
G'org Heinrich kam up den Gedanken, 
der Fürstin Emma tou verteilen, 
wat van dem Bur war tou vermellen. 
Dei spruok: „Ich hätte gern gesehn 
den Bauern mal hier vor mir stehn. 
Vom Up land sah ich keinen noch; 
zeig mir den braven Bauer doch!" — 
De Fürste wor an't Fenster gohn, 
soh bi der Wach' den Buer stöhn. 
Hei winkt em tou 
un reupt auk nau, 
de Bure äwer will nix mierken 
und makt sick fürt. — Dach blous en Spierken;^ 
* Ruhe. 2 Herzen. 3 Schmerzen. 4 von Spier = Halm, etwa: „einen 
Strohhalm breit."
	        
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