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i Schmerz.
Menschkenseele dran, bat tut tcm ollerlüften Mole den Geburtsdag
van usem leimen Fürsten Georg Victor sollen gesiert Hamen.
Äwer et wor sou.
De Fürst, de tiedlebens ne gtidde Gesundheit hadde un kin
Wedder schuggede, wann ’t Jagdhorn schallte un de Büchse knallte,
mor kurte Tied noh finein Geburtsdage eit Mennig unpäßlik, bitt
hei auf olzen de Jagden ni midde niaken woll. Ols nu bat Freuh-
johr itt’t Land kam, schlang de Herr Medezenolroth für, de Fürst
soll für sine Gesundheit mol ne Kur te Marienbad in Böhmen
bruken. Enge April reisten de Fürst un de Fürstin van Orolzen
afs un wollen van Böhmen ut, wann de Fürst wider ganz gesund
wör, nau andere Reisen tesammen malen.
Up einmal kam ut Böhmen ne schlimme Röhricht: De Fürst
wör an der Lungenentzündunge schwor erkranket. De Erbprinz un
de anderen nöhesten Verwandten, auk de Herr Medezenolroth Mannet,
reisten drup gliek noh Marienbad. Äwer olle Leime un de beste
Pflege konnten ni meih hilpen. De Depeschen, de ut Böhmen in’t
Land kanten, hörten sik van Dage te Dage bänger un surgenvuüer
an. Do brachte de Telegraph am 12. Mai, et wor en Dag vull
luter hellen Sunnenschien, de Truerkunde in’t Land und van Ort
te Ort, de Fürst wör Murgens üntttte 8 Uhr noh schworen
Leiden entschlopen. — Ols twei schwarte Fahnen up dem Orolzer
Schluote in de Hödde stiegen un sou trurig int Winde flatterten,
wußte jeider in der Resedenzstadt, wat se bedutten, un ols int ganzen
Lande olle Klocken sou wehmeudig üwer de greunen Bierge un
Dichter klungen, wor't dem getruggen Landesvatter sin Truergelüde.
Wat fall ik van dem heiten Schmiert 1 int Schluote un der
grauten Truer im ganzen Lande vil schriewen? Ik will leiwer en
Gedicht hierher fetten, bat in der Waldeggeschken Rundschau
stund, ols de Fürst unger luter Kränzen un Bloumen in der Ka
pelle lag, un sine Landeskinger en do besochten. Et hadde de
Üwerschrift: