Full text: De graute Klocke

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De Hirwest hit nau meih gebrocht, ols tvi im Summer huopen 
konnten. Wann de Heu- un Strauhbansen auk klein sied, bat 
Groumet konnte nau manche Lücke wider stoppen. De Schoopweiden, 
de im Summer ganz raud gebrannt woren, schlougen im Hirwest 
frischt ut. Up den greunen Visen konnten de Kogge bit tem 
Vinter grasen. Vat wor für en Segen an den Obestbäumen! 
Un eist de Kartoufeln! Vat sied olle Kellers sou vull dervan, un 
bu wacker schmecket se! Roggen un Weiten is genog do un ni 
te düer, bat auk de Armen Broud un Konten genog backen konnt. 
Wat dat Fouder für't Beih bedrippet, sou mott de Buersmann sik 
noh dem Sprückworde richten: „Mit wenig hält man Haus, mit 
vielem kommt man auch aus." Wann de alle Herr Amtmann D. 
in B., min leiwe Fründ, mol dachte, hei kaim mit dem Heu un 
Groumet un Klei ni gut ut, dann moßten de Knechte im Winter 
dran un olles richtig indeihlen un in Bunde bingen. Dann kam 
hei jümmer rümme un auk ni te freuh. 
De Herren Üwersürsters mottet nu ihrem Hiärten mol en düch- 
tigen Staut giweu, dat se den Buren un armen Lüden mit Lauf 
un Ströggewirk urntlik unger de Arme griepet, — dat kann de 
Wald wul mol en Johr verdrägen, — un se drowet auk ni te vil 
derfür anschriewen; de^ Buer kann bitt Johr nt vil verkaipen, un 
Schulden drücket. 
Dat ollerbüste äwer mott bei douhn, bei olleine de ganze Welt 
regeert, de de rieten un de armen Johre gitt. 
Wann Gott us en gelinben Winter un tiedig en gut Freuh- 
johr bescheert, kummet wi auk wider van einem Johr tem andern 
glücklik dür. Äwer et hett auk: „Bete und arbeite!" Wei sik donoh 
richtet, säget: „Nur immer heiter, Gott hilft weiter." — 
Bu sik de Witterung bi us regeerte, wor se auk in der Ümme- 
giegend un in ganz Westdütschkland. Bille kleinen Müllen stunden still, 
up den grauten Flütten moßten de Schippe liggen bliewen. Bi 
Karlshafen soh ik se mit Wagen ganz lichtferrig dür de Weser feuhren. 
An münnigen Engen wor't mit der Dröügunge wul nau schlimmer 
ose im Waldeggeschken.
	        
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