völlig untergetauchtem Körper, indem er nur den Rüssel emporstreckt.
Kann er sich nicht baden, so füllt er den Rüssel mit Wasser und begießt
sich den ganzen Körper; auch Staub zieht er in seinen Rüssel und bestreut
sich damit die Haut, wahrscheinlich, um dieselbe weniger empfindlich gegen
Insektenstiche zu machen. Überhaupt ist seine dicke Haut sehr empfindlich,
und er wehrt sich tüchtig mit Schlagen des Rüssels, der Ohren und des
Schwanzes gegen Insekten; auch bricht er Zweige ab oder nimmt Stroh
in seinen Rüssel, um diese zudringlichen Gäste von seinem Körper wegzu
jagen.
Seine Bewegungen sind schneller, als man von einem solchen Koloß
erwarten sollte; sein gewöhnlicher Schritt kommt dem Traben und sein
Traben dem Galopp eines Pferdes gleich. Menschen und Pferde holt er
daher leicht ein, und man würde ihm, wenn er gereizt wird, nicht ent
rinnen können, wenn er sich ebenso schnell wie ein Pferd wenden könnte.
In seinem Rüssel, der ihm eine wahre Hand ist, besitzt er eine große
Fertigkeit, und er ist ihm wegen des kurzen Halses zu seiner Erhaltung
unentbehrlich. Der Rüssel ist ein wunderbares Geflecht von vielen
tausend Muskeln, das sich nach allen Richtungen bewegen kann; mit der
lippenförmigen Verlängerung vollbringt er Dinge, die man öfters nur
mit zwei Händen verrichtet. Alle Nahrung bringt er mit diesem Organ
in den Mund, sein Getränk saugt er in seinen Rüssel und spritzt solches
aus demselben in den Rachen. Auch viele Kunststücke übt er mit dem
selben aus: er zieht den Pfropf aus einer Weinflasche, öffnet mit Schlüsseln
Schlösser, hebt die kleinsten Geldstücke auf und löst verworrene Knoten.
Man hat ihn auch wohl abgerichtet, Verbrecher zu töten.
Die Nahrung der Elefanten besteht nur aus Pflanzen. An Getränk
können sie eine große Masse auf einmal zu sich nehmen. Auch den Wohl-
geruch der Blumen lieben sie, sammeln sich Sträuße, an denen sie lange
riechen, bis sie dieselben endlich zum Munde führen und verspeisen;
tierischen Gestank verabscheuen sie, daher sie auch das Schwein nicht dulden
sollen. Gegen Mäuse zeigen sie entschiedenen Widerwillen oder Furcht,
und man sagt, daß sie beim Airblick einer Maus zittern.
Die Stimme des Elefanten ist, wenn er erschreckt wird, ein fürchter
liches Gebrüll, das aus der Kehle kommt; ist er hungrig, so erhebt er
ein schwaches und beim Spielen mit anderen Elefanten ein schmetterndes
Geschrei.
Ost fängt man das Tier lebendig. In der kurzen Zeit von 5 bis
6 Wochen lernt es seinen Wärter kennen, der es nach und nach von seinen
Fesseln befreit und nach 6 Monaten frei herumführen kann. Zu seiner
Zähmung bedient sich derselbe mancher Mittel; bald schmeichelt er ihm,
indem er ihn mit einem am Ende zerschlitzten Bambusrohr an Kopf und
Rüssel krabbelt und die Fliegen von seinen Wunden verjagt, bald droht
er ihm, jedoch selten, mit einem mit Eisen beschlagenen Stocke, womit er
ihn bisweilen auch stachelt. Damit er kühl bleibt, bespritzt er ihm den
ganzen Körper mit Wasser, hütet sich aber bei alledem, in den gefähr
lichen Bereich seines Rüssels zu kommen. Endlich tritt er ihm vorsichtig
näher, kratzt und streichelt ihn und spricht in sanftem Tone mit ihm.
Wird der Wärter nach und nach mit ihm vertrauter, so springt er, von
einem zahmen Elefanten aus, ihm auf den Rücken und, sobald er noch