bitter; denn es enthält viel Salz. Weil nun unser Trinkwasser gegen
das bittere Meerwasser einen säst süßen Geschmack hat, so nennt man es
Süßwasser. Fast alle Quellen und sämtliche Flüsse haben nur Süßwasser.
Wenn man eine Reise auf dem Meere macht, so müssen die Leute das
süße Wasser in großen Fässern mitnehmen, weil man das bittere Meerwasser
nicht trinken kann. Dauert die Reise zu lange, und haben die Schiffs
leute alles Süßwasser verzehrt, so müssen sie vor Durst verschmachten,
obgleich sie ringsum nichts als Wasser sehen.
Ist es völlig windstill, so gleicht das Meer einem glatten Spiegel;
erhebt sich aber ein Wind, so fängt es an, sich zu bewegen. Wird der
Wind heftiger, so erhebt sich Welle auf Welle; endlich erreichen die
Wellen die Höhe eines Zimmers, und bei einem Sturme rollen und
brausen sie einher wie kleine Berge. Solche Stürme sind, wenn sie lange
dauern, für die Schiffe sehr gefährlich. Die schäumenden Wellen werfen
das Schiff von einer Seite auf die andere. Bald ist es tief unten,
bald hoch oben; ja, die Wasserwogen brausen über dasselbe hinüber
und reißen alles, was nicht festgebunden ist, mit sich fort. Bisweilen
geschieht es, daß Wind und Wellen das Schiff an einen Felsen schleudern,
so daß es leck wird, das heißt ein Loch bekommt, durch welches das
Wasser hineindringt. Da müssen denn die Schiffsleute das Wasser,
welches unten eindringt, oben wieder herauspumpen. Kann man das
Loch wieder verstopfen, so kann das Schiff gerettet werden; kann es aber
nicht geschehen, so füllt sich das Schiff immer mehr mit Wasser und fängt
an zu sinken.
Aus dem Grunde des Meeres erheben sich an vielen Orten große
Felsmassen, die entweder wie Berge hoch über das Wasser hervorragen
oder in geringer Tiefe von demselben verdeckt werden. Der Schiffer nennt
solche Felsen'Klippen. Auch gibt es im Meere große und lange Haufen
von Sand, die das Wasser zusammengeschwemmt hat, und welche der
Schiffer Sandbänke nennt. Klippen und Sandbänke sind besonders in
der Nähe der Küste sehr häufig, und die Schiffer müssen sich vor denselben
wohl sehr in acht nehmen. Denn wenn ein Schiff von dem Winde auf
eine Klippe getrieben wird, so bekommt es ein Loch und scheitert; gerät
es aber auf eine Sandbank, so bleibt es sitzen; es strandet und wird von
den anschlagenden Meereswellen zertrümmert. Zum Glück für die Schiffer
schäumt und braust das Meerwasser an den Klippen und Sandbänken so
stark, daß man es schon von ferne hört. Dieses Schäumen des Meer
wassers nennt man die Brandung. Da fahren die Wellen, besonders wenn
ein Wind geht, oft so heftig durcheinander und brechen sich mit solcher
Gewalt an den Felsen, daß der Schaum häuserhoch in die Höhe spritzt,
und man das Getöse stundenweit hört.
Die Meere trennen die Länder, zwischen denen sie liegen. Aber
dennoch findet auf ihnen ein reger Verkehr statt. Sie sind die belebten
Handelsstraßen für die Schiffe,' welche auf ihnen gehen. Hunderte von
Fahrzeugen gehen z. B. zwischen Europa und Amerika hin und her,
bringen und holen Waren und fördern dadurch den Wohlstand der Be
wohner hüben und drüben. Und jetzt reden diese sogar miteinander, ohne
daß sie zusammenkommen. Mitten durch den atlantischen Ozean hin
durch geht an der Stelle, wo er am wenigsten breit ist, ein aus Eisen