Full text: V. Teil (5. Teil, 1889)

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bröchenen Reihen wurden wieder hergsstellt. Auch wo Blücher stand, bei 
Möckern, wurde tapfer gefochten. Dreimal war das Dorf genommen und 
dreimal wieder verloren. „Nun," sprach der alte Herr, „so wollen wir 
einmal ein Hurra machen." Da sprengt auch Jork mit den braven 
Husaren daher. „Vorwärts! Eingehauen!" und die tapferen Husaren 
hauen, stechen, reiten alles nieder, was ihnen nahe ist. Blücher hat an 
50 Kanonen und viele Gefangene erbeutet. So war es Abend geworden. 
Tausende von Wachtfeuern brannten, und acht Dörfer und Städte loderten 
empor. Viele brave Soldaten schliefen den Todesschlaf, und viele lagen 
auf dem Schlachtfelde verwundet, ächzten und stöhnten und flehten den 
Himmel um Erbarmen an. Am folgenden Tage wurde wenig oder gar 
nicht gekämpft, und Napoleon suchte Friedensunterhandlungen einzuleiten; 
aber man traute ihm nicht. 
Am 18. Oktober war der Tag der Entscheidung. Der Kampf be 
gann mit neuer Wut. Von Mitternacht her drangen Johann von 
Schweden und Blücher, von Morgen der russische General Bennigsen und 
von Mittag der Oberfeldherr Schwarzenberg mit der stärksten Macht vor. 
Dieser hatte den blutigsten Kampf zu bestehen; denn Napoleon schickte den 
Kern seines Heeres ihm bei Probsthaida entgegen. Ein furchtbares Blut 
vergießen begann hier. Zuletzt konnten die Streiter nicht mehr über die 
Leichen hinweg. Auch Blücher focht an diesem Tage wieder sehr glücklich. 
Napoleon sandte ihm Garden über Garden entgegen, vergebens, der Alte 
ließ sich nicht mehr irre machen. „Nur immer vorwärts!" Die Sachsen 
hatten bisher für Napoleon gekämpft, aber nun hielten sie es nicht länger 
aus. Mit klingendem Spiele gingen sie zu ihren deutschen Brüdern über 
und stritten nun für die gerechte Sache. Ein Dorf nach dem andern 
wurde den Franzosen genommen, und die Verbündeten drangen immer 
weiter vor. Der Kaiser Franz, der Kaiser Alexander und Preußens 
König standen auf einem Hügel und beobachteten den Gang der Schlacht. 
Da sprengt Schwarzenberg heran und spricht: „Wir haben gesiegt; der 
Feind zieht ab!" Da stiegen die Fürsten von ihren Rossen, knieten 
nieder und dankten Gott für den Sieg. — Das war der große Friedens- 
tag für Deutschland, meine jungen Freunde! Gott erhalte uns den 
Frieden! 
Beniner. 
165. Blücher am Rhein 
Die Heere blieben am Rheine 
stebn : 
Soll man hinein nach Frankreich 
gehn ? 
Man dachte hin, man dachte nach ; 
allein der alte Blücher sprach : 
„Generalkarte her! 
Nach Frankreich gehn ist nicht 
so schwer. 
Wo steht der Feind?" 
„Der Feind 0 — dahier!“ — 
„Den Finger drauf, den schlagen 
wir! 
Wo liegt Paris?“ — 
„Paris? — dahier!“ — 
„Den Finger drauf, das nehmen 
wir! 
Nun schlagt die Brücken übern 
Rhein! 
Ich denke, der Champagnerwein 
wird, wo er wächst, am besten 
sein.“ 
Knpisch.
	        
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