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Wir geleiten den Heiligen
Auf seiner letzten, qualvollen Bahn.
Recitativ.
Johannes.
Wir steh'n am Altar, wo das Lamm soll bluten;
Schon streckt der Balken seine Arme aus.
O Krieger, faßt den Dulder nicht so rauh!
Schau't hin: so sanft wie sonst zum Segen reicht
Er euch die Hand! . . . .
Verstummend heften sie
Ihn an das Holz. Schon tropft sein Blut herab. . .
Chor der Priester und des V o l k s.
Arzt, der Allen half
Hilf dir nun selber,
Mann voll Gotteskraft
Steig' nun herab vom Kreuz!
Hast deinem Vater vertraut;
Wo weilt dein Vater jetzt,
Da seiner du bedarfst?
Komm nieder, komm zu uns.
So fall'n wir vor dir nieder
Und rufen Hosianna
Dem Sohne Davids.
-X- *
*
Vater, vergieb ihnen: sie wissen nicht was sie thun.
Recitativ.
Johannes.
Maria, hör' auf Ihn, nicht auf die Frevler.
Dein thränenloses Auge richt' auf Ihn —
Laß jene ihrem Toben.
Die Welt war sein nicht werth ..
Er geht voraus zu seinem Gott und unserm.
Wir folgen bald.
Komm Mutter, lege dein verweintes Antlitz
An meine Brust! So laß uns näher treten,
Damit sein letzter Blick nicht auf die Feinde,
Damit er fall' auf uns, die wir ihn lieben
Und seiner Liebe sicher sind geblieben.
* *
Meine Mutter, sieh' das ist nun dein Sohn. —
Jüngling, das ist deine Mutter.
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