In der wissenschaftlichen Sitzung des Physikalischen Instituts
der Universität Frankfurt a. M. (Physikalischer, Verein)
hielt: am 2. Dezember 1916. Kommerzienrat Dr.-Ing.
hc. Heinrich Kleyer, Frankfurt a. M., einen Vortrag
über „Entstehung, Entwicklung und heutige Gebrauchsein-
schränkung des Rades‘“, der große Aufmerksamkeit und
reichen Beifall fand. Wir lassen den Vortrag, dessen Reiz
durch ausgestellte Abbildungen und Modelle erhöht wurde
und welchem die Spitzen der staatlichen Behörden, sowie
Vertreter der Wissenschaft, Industrie, des Handels und Ge-
werbes und zahlreiche Studierende beiwohnten, hier folgen.
„Meine Damen und Herren!
Eine ebenso zielbewußte wie tatkräftige deutsche Re-
gierung nahm während des jetzigen harten und langwäh-
renden Krieges Veranlassung, dem privaten und auch dem be-
hördlichen Verkehr mit Fahrrädern, Krafträdern, Kraftwagen
und Fuhrwerken jeder Art scharfe Beschränkungen auf-
zuerlegen. — Mußte es doch geschehen, um unseren ruhm-
vollen Söhnen und Brüdern draußen im Felde, die ihr Blut
für unsere Freiheit einsetzen, all das zur Verfügung stehende
Material zuwenden zu können, das sie zu ihrem schweren Kampfe
notwendig brauchen, sei es in rohem Zustand oder zu Ma-
schinen, zu Werkzeugen oder Waffen verarbeitet, sei es, daß man
Geschütze oder Geschosse daraus herstellte. Englands See-
stärke wollte uns mit der Kriegserklärung jede Zufuhr von
überseeischem Material aller Art abschneiden, einerlei ob es zur
Ernährung unseres Volks oder für unsere sonstige Wirtschaft
bestimmt sei. — Uns durch Aushungern zu besiegen, davon war
England überzeugt. Daher seine bekannten seitherigen über-
hohen Töne. In allerjüngster Zeit wird es jenseits des Kanals