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Studiendirektor Dr. Luckhard mit 01
Abendtisch, auf musikalische Abende im Heim gewannen wir, früh um 7 Uhr
beginnend, soviel Raum, daß wir einen Tag der Woche für große Wande
rungen heraussparen konnten. Unendlich wohltätig wirkte die Arbeitsstunde
von r bis 3^, bzw. 4 Uhr nachmittags. Sie sollte die treue Überwachung der
Schüler durch das Elternhaus bei häuslichen Arbeiten ersetzen und bat so
segensreich gewirkt, daß kaum ein Schüler unvorbereitet im Unterricht
erschien. Es war eine Lust, ging man durch die Arbeitszimmer, zu sehen, wie
allentbalben unsere Schüler zu zweien oder dreien in gegenseitiger Anregung
und Belebung über den Schriftstellern saßen und sich gegenseitig abschliffen.
Ein Vergleich der Zeugnisse am darauffolgenden weihnachts- und Ester
termin mit den in Auffee auf der Schlußkonferenz gegebenen fällt zugunsten
der Auffeer Zeit aus. Ulan sollte an einer treuen Erledigung der häuslichen
Arbeiten hier in dem ablenkungsüberreichen Raffel verzweifeln und die Ein
führung einer Arbeitsstunde als sehr segensreich überall da ins Auge faffen,
wo häusliche Verhältnisse die Überwachung des Rindes für das Minimum
moderner Hausaufgaben als unmöglich erscheinen lassen.
Der Erfolg der Ausseer Zeit liegt auch darin begründet, daß ein Lehrerwechsel
fast ausnahmslos vermieden werden konnte. Anders schon mußten die in
Raffel zurückbleibenden Rlaffen VI—U III, obwobl der Unterrichtsverteilungs-
plan Estern )yr7 die große Fahrt vorsah, sich Lehrerwechsel gefallen lassen.
Jugendlich elastische Anpaffungsfäbigkeit muß jeden Lehrerwechsel in wenigen