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waren die Schüler des Friedrichsgymnasiums mit größtem Eifer beteiligt.
Für das gesellige Bedürfnis der Primaner sorgte seit 1684 der Primaner
gesangverein. Er sollte ein Sicherheitsventil sein für den natürlichen Drang
der Jugend zu heiterer Geselligkeit, der, weil die höheren Schulen ihm im
allgemeinen nicht genügend Rechnung trugen, fast überall trotz aller Verbote
zu geheimen Verbindungen Anlaß gab. In obskuren Rneipen, die nach studen
tischer weise mit Schlägern, Trinkhörnern und bunten Fahnen geschmückt
waren, saßen die mit Mützen und Bändern als Studenten herausgeputzten
jungen Leute und kommersterten und zechten bis spät in die Mächte, wurde
ein solches Nest ausgehoben, dann war der Rarzer wochenlang mit den
gefaßten Übeltätern besetzt. Vogt hatte nun die richtige Einsicht, daß die
Schule sich nicht daraus beschränken dürfe, zu verbieten und die ertappten
Bösewichter tagelang in den Rarzer zu sperren, vielmehr war es nach seiner
Ansicht ihre Pflicht, vorzubeugen und einen befriedigenden Ersatz für das
Verbotene zu bieten. So gründete er im gerbst 1884 den Primanergesang
verein. Hier sollten die Primaner den letzten Abend der Woche bei einem
Glas Bier in fröhlicher Unterhaltung gemütlich zufammensttzen, gemeinsam
Der primanergesangverein im Gründungsjahr 1SS4
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