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den Titel Direktor. Sein
unmittelbarer vorgesetz
ter war der Generaldirek
tor des öffenlichen Unter
richts, und zwar zunächst
Johannes von Müller,
spater Baron von Leist.
Diesem lag es ob, den
Lehrplan zu genehmigen,
den Unterricht zu über
wachen und den öffent
lichen Prüfungen beizu
wohnen; in seiner Hand
lag es, das Lehrpersonal
anzustellen und zu ent
lasten. Er war seinerseits
dein Ministerium des In
nern unterstellt. — Neben
dem Direktor arbeiteten
noch sechs ordentliche
Lehrer an der Anstalt. —
Die Richtlinien für die
gewünschten Reformen
D-- Malsburgsche H-ms, Unt-r- «arkstraß- , wurdenSuabediffenwohl
von oben gegeben, aber die
Ausarbeitung des neuen Lehrplans ist als fein Werk anzusehen. Neu war,
daß Philosophie und Redekunst in denselben aufgenommen und den neueren
Sprachen (auch dem Englischen und Italienischen) mehr Aufmerksamkeit ge
widmet wurde. Ferner wurden die Realien (Mathematik, Physik, Zeichnen)
mehr gepflegt und von wirklichen Fachleuten unterrichtet. Der Zeichenunter
richt z. B. wurde von einem Lehrer der Malerakademie erteilt. Der Direktor
ließ es sich überhaupt angelegen sein, tüchtige Lehrkräfte heranzuziehen.
Außerdem kämpfte er mit Erfolg gegen die eingeristene Zuchtlosigkeit. So
verdient die direktoriale Tätigkeit Suabedistens zweifellos volle Anerkennung.
Sie dauerte allerdings nur zwei Jahre. )Si4 kehrte der Rurfürst in sein Land
Zurück, und wie durch alle anderen französischen Einrichtungen und Neu
ordnungen machte er auch durch die Schulreformen einen dicken Strich. Das
Finanzministerium wurde schleunigst aus dem Lyceumsgebäude entfernt und
dies seiner alten Bestimmung zurückgegeben. Die Instandsetzung nahm
freilich noch geraume Zeit in Anspruch, und erst im Jahre )6id konnte die
Schule wieder in ihr altes Heim einziehen. Der französische „Direktor"