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alten Heimat und bleibt doch
ein treuer Sohn von Alt-Eng
land, in dem seine wiege ge
standen. Er ist frei von inne
ren Rümpfen, in denen wir
Deutsche uns erschöpfen.
Zudem sind wir in deutsch
redenden Landen gewesen, die
uns die liebevollste Aufnahme
bereiteten, auf die man kosten
durfte. Frau Medizinalrat
Mizzi Hofer*, Bad Austee,
überwachte in nie ermüdender
Treue wirtschaftlich unsere
Selbstverpsiegung, wie ikr
Herr Gemahl gesundheitlich die
Fahrt betreute. Herr Lehrer
und Schriftsteller Rarl Dank
wart Zwerger führte die (Or
ganisation von (Quartier und
Ausflug mit Feuereifer durch.
In seiner Schöpfung, dem Ro
seggerheim, wohnten die mitt
leren Rlasten. Herr Apothekenbesttzer Mlady gab kostenfrei für uns Rasteler
alle Salben, wattemengen und Verbandsstoffe für Fußkranke, auch Arzneien
bei AnginadroKung, Herr Zahnarzt Dr. Zelenka behandelte kostenlos. Eine
liebenswürdigere Aufnahme als wir in Auffee hatten, durch die Greste, die
städtischen Behörden, durch Herrn und Frau Landesoberregierungsrat
Dr. Frauberger ist schlechtweg nicht denkbar. In Österreich findet man noch
deutsche Treue wie in den Zeiten Walthers von der Vogelweide. Zum Ein
stand wurde uns fast vom ganzen Städtchen ein Fackelzug gebracht und ein
Willkommabend veranstaltet im Vleuper Prater mit Feuerwehr- und Rur
kapelle, zum Abschied ehrten unsere Schüler die Hauptverdienstvollen der
Fahrt mit folgenden Versen:
Für Herrn Landesoberregierungsrat Dr. Frauberger und Frau Gemahlin
(mit einem Landgrafenorden):
Niemand hat es so nett auf Erden wie sie's
Als Landgraf und -gräfin vom irdischen Paradies.
* Nur einmal, als auf einem Gesellschaftsabend mit Steirern unsere Primaner absolut
das Auffeclied mit Jodlern vortragen wollten, vrlor sie die Geduld und sagte: „wann's
singen wollt, singt's fesch, sonst blamiert's Euch lieber gar net."
Arbeitsstunde