Mein lieber Freund!
Ich erlaube mir hierdurch Ihnen zu melden, daß
ich in einigen Tagen das Vergnügen haben werde, Sie
persönlich zu sehen, was ich mir auf meiner jetzigen
Kunstreise um keinen Preis versagen
wollte. Sollten Sie nun glauben, lieber Freund, daß ich
dort ein Concert geben könnte, so ersuche ich Sie hierdurch
den Tag festzusetzen, und wenn Sie wollen, die Güte ha-
ben selbst die nöthige Annoncen zu machen. ich werde mein
neues A moll Concert u. Fantasie mit Variation. u. ein Rondo
spielen. Da ich mich nicht länger als 2 Tage in Cassel
aufhalten kann, so muß ich Sie um diese Gefälligkeit
ersuchen, und ich wage dieß, da ich das Glück gehabt
habe mir Ihre werthe Freundschaft zu verschaffen. die bey-
den Tage wären aber Donnerstag Freytag und höchstens Sonn-
abend künftiger Woche. wo dieß nicht der Fall seyn kann, nun so will
ich Sie doch wenigstens einmal wiedersehen und einen Tag mit
Ihnen kosten(???). Ich verbleibe
Bremen
den 17
ten Aug Ihr
1833.
wahrer Freund
Frid. Kalkbrenner.
(Volltext von: Karl Traugott Goldbach, Spohr-Briefe www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1833081745)